1. Müssen die ausländischen Fachkräfte wirklich nichts bezahlen?

Nein, müssen sie nicht. Wir übernehmen alle während des Vermittlungsprozesses anfallenden Kosten wie Sprachschule, Übersetzungen und Beglaubigungen von Dokumenten für die Behörden, Kosten des Visumsprozesses und Medical Test. Darüber hinaus bezahlen wir für die Dauer des Sprachunterrichts einen Teil der Lebenshaltungskosten der Kandidatinnen und Kandidaten. So können sie sich stärker auf das Lernen und den Spracherwerb konzentrieren und auch Fachkräfte, die kein Geld zur Verfügung haben und nicht den gehobenen Schichten angehören haben eine Chance, nach Deutschland zu kommen.

2. Sind die Kosten der Arbeitgeber dann nicht höher?

Nein, sind sie nicht. Wir kalkulieren klar und verständlich und möchten eine langfristige Beziehung zu unseren Kunden aufbauen. Wir sind ein Wirtschaftsunternehmen und möchten auch Geld verdienen, aber unanständig hohe Margen gehören nicht zu unserer Unternehmenskultur.

Fairness und Transparenz gegenüber Kunden und Fachkräften schlagen sich über kurz oder lang dann durch geringere Ausstiegsquoten von Fachkräften und längere Kundenbeziehungen positiv in der Bilanz nieder.

3. „Stehlen“ wir den Ländern denn nicht Fachkräfte, die sie selber dringend brauchen?

Nein, die Philippinen bspw. bilden über den eigenen Bedarf hinaus aus. Derzeit gibt es nach Schätzungen 150.000 – 200.000 arbeitslose oder in anderen Branchen als der Pflege arbeitende Pflegefachkräfte auf den Philippinen. Jedes Jahr nehmen zehntausende weitere ein Bachelorstudium der Pflegewissenschaften auf. Auch die WHO bestätigt den Fachkräfteüberhang. Auch Fachkräfte in der IT und in anderen technischen und Handwerksberufen sind in großer Zahl am Arbeitsmarkt vorhanden. Das Land hat kaum Industrie und Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor sind meist schlecht bezahlt. Das ein oder sogar mehrere Familienmitglieder einen deutlich besser bezahlten Job im Ausland annehmen und Geld für das Überleben der Familie nach Hause schicken ist seit Jahrzehnten gelebte Praxis und einzige Überlebenschance. Der Sektor „Auslandsrekrutierung“ ist dann auch der größte Wirtschaftszweig des Landes.

Indien und Tunesien sind klassische Auswanderungsländer. Diejenigen Fachkräfte, die sich entschließen ins Ausland zu gehen, tun dies auf dem einen oder anderen Wege. Unserer Meinung nach ist ein geregeltes Verfahren mit vielfältigen Hilfestellungen und auch finanziellen Unterstützungsleistungen die bessere Variante als häufig unsichere andere Verfahrensweisen.

4. Ist die Ausbildung wirklich mit der deutschen vergleichbar?

Ja und Nein, im theoretischen Teil ist der in den allermeisten Ländern regelhafte vierjährige Bachelor sogar umfangreicher, dafür gibt es Unterschiede bspw. in der Grundpflege. Aber die sind durch die im Rekrutierungsprogramm vorgesehenen Anpassungslehrgänge recht schnell ausgleichbar.

In der IT und in technischen Berufen gibt es kaum Unterschiede, im Fleischerhandwerk gibt es ebenfalls einen Bachelorstudiengang und ansonsten viele berufserfahrene Arbeitskräfte.

5. Wie lange dauert es, bis die Fachkräfte als voll anerkannte Mitarbeiter in Deutschland arbeiten können?

Das eigentliche Rekrutierungsprogramm dauert ca. 12 Monate, danach kommen die Fachkräfte mit einem B2 Sprachniveau nach Deutschland. Wir haben aber auch immer Bewerberprofile im Portfolio, die bereits Deutschvorkenntnisse haben und damit deutlich schneller zur Verfügung stehen. Pflegefachkräfte haben von den Anerkennungsbehörden dann bereits einen sogenannten Defizitbescheid bekommen. Um das Defizit auszugleichen durchlaufen unsere Programmteilnehmer regelhaft einen 100% AZAV geförderten Kurs zur Vorbereitung auf die Kenntnisprüfung mit einem unserer Kooperationspartner, der noch einmal ca. sechs Monate dauert. 18 Monate nach Auftragserteilung können die Pflegefachkräfte damit voll anerkannt sein. In letzter Zeit erleben wir es immer häufiger, dass bei berufserfahrenen Kräften auch Direktanerkennungen möglich sind und der Prozess demnach maximal 12 Monate dauert.

Die Fachkräfte in der IT können nach 12 Monaten (oder sechs Monate bei Dienstsprache Englisch statt Deutsch), alle anderen Fachkräfte nach 12 Monaten mit sofortiger Einsatzbereitschaft in ihrem jeweiligen Beruf in Deutschland arbeiten.

6. Was müssen Arbeitgeber für die Integration der Fachkräfte leisten und wie werden sie dabei unterstützt?

Einen Teil der notwendigen Integrationsmaßnahmen müssen natürlich die aufnehmenden Einrichtungen vor Ort organisieren, bspw. durch Benennung von Mentoren und Organisation der ersten Wohnung. Einen Teil übernehmen die Mitarbeiter von A+P Recruiting bspw. durch Vorbereitung der ausländischen Fachkräfte durch kulturelles und speziell auf die Unterschiede der Ausbildung eingehendes fachliches Training sowie Coaching-Maßnahmen der deutschen Seite vor Ankunft der Fachkräfte. Einen weiteren Teil übernehmen die langjährig erfahrenen Integrations- und Relocation-Manager unseres Kooperationspartners. Darüber hinaus werden für die häufig katholischen Kandidatinnen und Kandidaten die Kirchengemeinden vor Ort mit eingebunden. Die ersten 12 Monate begleiten unsere Mitarbeiter die Kunden und die Fachkräfte und bei längerfristigen Projekten natürlich auch weit darüber hinaus.

7. Wieso kann A+P Recruiting eine 12-Monatsgarantie geben?

Durch die engmaschige Betreuung unserer Fachkräfte schon in den Herkunftsländern mit einem eigenen Team und dann in Deutschland durch uns und unsere Kooperationspartner sind die Ausstiegsquoten geringer als bei anderen, lockerer organisierten Vermittlungsprogrammen. Außerdem achten wir bereits bei der Vorauswahl der Fachkräfte mit einem gestuften Verfahren auf Qualität und Motivation der Teilnehmer. Die Loyalität der Programmteilnehmer ist nicht zuletzt auch wegen der großzügigen Kostenübernahme höher und wir versuchen bei Problemen schnellstmöglich nachzujustieren. Trotzdem gibt es natürlich immer Fälle, die dann doch zum Ausscheiden von Kandidatinnen oder Kandidaten führen. Das Kostenrisiko tragen dann aber wir und nicht der Kunde.

8. Gehören die Sprachschulen zu A+P Recruiting?

Die Sprachschulen sind kein Teil des deutschen Unternehmens. In regelmäßigen Videocalls tauschen sich die engen Assoziationspartner über das Fortgehen des Rekrutierungsprogramms aus. Die Sprachschulen entsprechen vollumfänglich den Qualitätsanforderungen (bspw. Einsatz von Deutsch-Muttersprachlern in den B-Sprachkursen).

9. Findet man im Ausland auch Pflegekräfte mit speziellen Vorerfahrungen, bspw. Intensivpflege oder Kinderpflege?

Ja, es gibt die gesamte Bandbreite der Spezialisierungen, wie in Deutschland auch. Da viele Pflegekräfte auch schon im Ausland in Krankenhäusern in verschiedenen Abteilungen gearbeitet haben, haben sie häufig sogar mehrere Erfahrungsschwerpunkte.